So, liebe Generation Y. Letzte Woche habe ich Euch ja ein bisschen angeschissen, darum gibt es heute wieder Liebe von Troostiboy. Laut Google Analytics ist der Großteil von Euch Student, dazu in einem informationstechnischen Studiengang. War ich auch mal! Und Wunder was, ich hab es geschafft. Dabei war ich nicht in jeder Vorlesung und hab mich auch ehrlich gesagt nicht überarbeitet. Und weil Du Generation Y bist, hast Du das ja auch nicht vor.
Für ein erfolgreiches Masterstudium in Wirtschaftsinformatik brauchst Du nicht genial sein sondern nur ein bisschen clever.
Was das heißt, erzähle ich Dir jetzt.
Vernetze Dich
First Things first, darum hier der wichtigste Tipp. Du brauchst Insiderinformationen. Die Tatsache, welches Fach mit wie viel Aufwand zu wie viel Wissenszuwachs und welchem Ergebnis führt, kann wirklich kriegsentscheidend für Deinen studentischen Alltag sein. Wie ein Fach im Modulhandbuch klingt, heißt erstmal nichts.
Informier Dich bei älteren Kommilitonen, was die guten Wahlfächer sind und welcher Prof. der Exmatrikulator ist.
Ein Beispiel dazu: „Logistische Methoden und Anwendungen“ klingt als Fach erstmal nicht so geil, aber Prof. Thomé ist nicht nur der geborene Entertainer, er lässt auch jede Vorlesung aufzeichnen. So habe ich mir dann, am Wochenende vor der Klausur, nochmal einen schönen Videoabend auf’m Sofa mit Vorlesungen auf 1,5facher Geschwindigkeit gemacht. Ab ins Kurzzeitgedächtnis.
Und ganz im ernst:
Gib was zurück!
Sei nicht der Typ, der sich in jeder Gruppenarbeit nur durchschnorrt. Keiner mag den Typen. Ich muss zugeben, auch ich war der sicherlich Mal. Ina, Ricci, Eugen, David, Ul – ich stehe bis heute in Eurer Schuld! Danke für Alles, nochmal! Die Mitgliedschaft in den richtigen Dropbox-Ordnern waren in Bachelor- und Masterstudium mein größtes Glück.
Zahle auf das Beziehungskonto Deiner Kameraden ein. Sei es mit mitgebrachtem Kaffee oder einer geilen Abrissparty in Deiner WG nach der letzten Klausur. So funktioniert das ganze Leben. Alleine werdet Ihr das nicht schaffen.
Die Sache mit der Anwesenheit
Liebe Studenten der DHBW Mosbach und HS Niederrhein: All das hier gilt natürlich nicht für Vorlesungen bei Dozent Troostiboy. Da herrscht Anwesenheitspflicht.
Beim Rest bin ich da ganz offen, in den meisten Vorlesungen war meine Anwesenheit eher entbehrlich. Ich weiß, man kann ein Studium auch entspannt hinter sich bringen, indem man einfach jeden Tag zu jeder Vorlesung und jeder Übung geht. Ich habe diese Zeit meist lieber in Dinge investiert, die Ihr in diesem Blog schon ausreichend gelesen habt. Studieren ist halt auch Studieren und es darf auch Spaß machen, das nimmt Euch kein Recruiter übel. Zumindest ich nicht.
Gerade wenn eine Vorlesung scheiße ist, dazu das Skript vielleicht noch ausführlich und das Wetter hervorragend, dann lasst es. Ab in den Biergarten. Ich bin ehrlich, ich fand Ökonometrie zwar mega interessant, aber das Wetter in dem Sommersemester war echt klasse und ich hätte jedes Mal zur Übung gemusst, um das zu raffen, dann habe ich lieber was anderes belegt. Dafür kann ich bis heute kein Ökonometrie, obwohl ich das interessant gefunden hätte.
Hat eben alles seinen Preis.
Und Du wirst sehen, es ist ohne Probleme möglich, in ein und demselben Leben eine Kiste Bier in unter 15 Minuten zu trinken, mit Mitte 20 ’nen dicken Benz zu fahren und Managementschulungen vor 100 Leuten zu halten, einen Triathlon zu laufen und auch mal ein richtig schön antriebsloses Kifferleben zu führen. Das geht alles zu seiner Zeit und vermutlich wäre noch viel mehr gegangen. Es hat nur alles einen Preis. Das Wichtigste dabei ist das Folgende.
Die Kurve kriegen
Das Allerwichtigste. Es gibt im Semester einen Punkt, an dem ändert sich alles. Im Wintersemester war es für mich immer Weihnachten. Im neuen Jahr lässt Du die Feierei sein und gehst einfach jeden Tag in die Bib.
Ich weiß, es gibt Leute die gut zu Hause lernen können. Ich gehörte nie dazu. Ich simuliere mir immer einen „normalen Arbeitstag“. 9 Uhr in die Bib, 13 Uhr Mensa, 18 Uhr Feierabend, 20 Uhr Feierabendbier, 0 Uhr Augen zu. Das konsequent durchziehen, reicht zum Glück. Und wirklich durchziehen. Kein Facebook, kein 9gag, kein pornhub. Vollgas lernen in der Bib. Such Dir Leidensgenossen zur gegenseitigen Kontrolle.
Am Wichtigsten war für mich immer Tag 1 der Lernepisode. Einfach mal einen kompletten Tag nur dafür nutzen, sich in allen Fächern einen Überblick zu verschaffen. Wo liegen die Altklausuren, welche Zusammenfassung kann ich benutzen und wer kann mir helfen bei Rückfragen zu XYZ. Ich bin ein Überblicksmensch, wenn ich den einmal hab, läuft alles.
Im Sommersemester ist das schon wieder schwieriger. Hier gibt es keinen klaren Einschnitt, wann der Wendepunkt ist. Erst recht nicht, wenn WM ist…
Und was brauche ich davon hinterher?
Es ist ganz normal, dass Du von dem ganzen Bumms hinterher nicht alles brauchst. Trotzdem bin ich ein Freund davon, einen Studiengang zu wählen, der einen zum Einen halbwegs interessiert und zum Anderen auch noch Berufsaussichten bietet. Das soll weder heißen, dass Du Maschinenbau studieren sollst, obwohl Du Physik hasst, ich würde aber trotzdem davon abraten, Ägyptologie oder irgendwas was Anderes auf Taxischein zu studieren. Auch wenn die alte Regel gilt: Die Besten werden überall gebraucht.
Es geht im Studium aber weniger darum, dass Du jedes Fach nachher 1:1 in Deinem Beruf brauchst. Dann wäre es ja eine Ausbildung und kein Studium, sondern es geht eher um das Entwickeln eines grundsätzlichen Verständnisses. Ich brauche in meinem Beruf zwar niemals Heck-Schaulin-Modell, es ist trotzdem geil, es zu kennen. Für Klugscheißerwissen und so.
Deadlinen
Ja, es wird trotzdem vorkommen, dass Du bis an die Deadline kommst. Und es ist herausragend, was Du alles in der Lage sein wirst zu schaffen. 20 Seiten Hausarbeit und 12 Stunden und dann auch noch eine 2,0 bekommen? Unfassbar, ich war schon ein bisschen stolz. Dabei habe ich mir ja nur gerade selbst bewiesen, dass ich eine scheiß Selbstorganisation hab. War mir aber damals nicht bewusst. Fällt Dir im Normalfall erst im Berufsleben auf die Füße 😉
Folgst Du diesen Tipps, sollte das was werden und es macht sogar noch Spaß. Ganz im Ernst, war eine geile Zeit. Wer noch mehr Tipps will, darf sich dem IT-Talente-Netzwerk anschließen. Hier bilden ab sofort Informatiker eine große Kartellmacht, um den Arbeitsmarkt zu revolutionieren. Nicht-Informatiker werden selbstverständlich gemobbt und nicht aufgenommen. Das wird ein Spaß.