Gentlemen, jetzt wird’s hart. Ein lang gehütetes Geheimnis wird gelüftet. Werte Damen, erinnert Ihr euch an die pseudocoolen Hochpubertären, die schon mit 15 an Karneval lässig eine Dose Pils auffe Hand hatten? Es schmeckte ihnen nicht. Bei jedem Schluck freute man sich, dass das Ende der Dose ein bisschen näher kommt. Und da bin ich ehrlich: Ja, auch mir ging es so.
Is‘ halt so
Über Vereinswesen und Jugendgruppenbekanntschaften konnte ich bereits vor meinem 16. Geburtstag die ersten Kontakte zum Bier suchen. Das ist im Grunde nicht unterstützenswert, ist aber so.
Kann mich noch gut an die ersten Male erinnern, wenn dann jemand von den „coolen Älteren“ gefragt hat: „Willst Du auch ein Bier?“ „Na klar will ich ein Bier.“ Um Minderjährige an Alkohol zu gewöhnen, gibt es ja am Niederrhein Kölsch. Schön mild und nicht zu bitter. Schmeckt mir bis heute nicht so richtig, aber das hat andere Gründe.
Bah
Aber ob Pils, Alt, Kölsch oder sonst was: Eigentlich mochte ich anfangs nichts so richtig davon.
Und die ersten Biere sind ja auch in den seltensten Fällen perfekt gezapft und eiskalt, sondern häufig handelt es sich um warmes Dosenbier. Faxe, Felskrone, Paderborner. Irgendwas in die Richtung.
So, ganz im Ernst: Wer mochte das am Anfang gern? Keiner! Niemand!
Du denkst dir: „Was für eine bittere Scheiße, warum säuft Papa das bei der Sportschau?“ Und was sagst Du: „Oah, lecker. Das tut gut.“ Bei der ersten Kippe zugegebenermaßen noch krasser. Ich habe auch tatsächlich keinen Zusammenhang daraus geschlossen, dass es wohl einen Unterschied macht, ob ich das Bier kalt oder warm trinke. So dachte ich mit 15, ich würde Warsteiner mögen und Bitburger hassen, weil ich Zweiteres häufiger warm erwischt habe. Oder weil ich es aus so einem dauerschalen 5 Liter Fass getrunken habe. Tut mir Leid, geliebtes Eifelpils, dass ich Dir so Unrecht getan habe. Abends bit, morgens fit!
Na klar mag ich noch eins
So ziemlich jeder Kerl hat die ersten Jahre seines Trinkerlebens Bier getrunken, ohne es zu mögen.
Die Woche mit jemandem gesprochen, der wenigstens die Eier hatte zu sagen: „Nö, mochte ich nicht. Hab ich nie getrunken.“ Hielt ich bis dato immer für ein Einhorn.
Ich lebte in tiefer Panik, plötzlich zur Alkopopfraktion zu gehören. War aber eine zweckmäßige Alternative. Smirnoff Ice hatte damals noch keine Alkopopsteuer und lief runter wie Limo. Aber, ich bin ja Biertrinker. Zumindest einer der so tut.
Angeblich versteckt sich hinter dieser Geschmacksabneigung eine Schutzreaktion des Körpers, dass er noch nicht so weit ist für Alkohol. Kann gut sein. Solche Schutzreaktionen gegenüber bestimmter Getränken können ja auch nach ausgiebigem Verzehr auftreten. Zumindest schmeckt mir Tequila nicht mehr. Hat auch den Vorteil, dass Du Dich mit Bier als Jugendlicher nur schwerlich bewusstlos trinken kannst. Geht mit Fanta-XUXU halt einfacher. Darum: Trinkt Bier. Nicht so ein Dreckszuckerwasser.
Ich erinnere mich bis heute an den Sommer 2005, als mein Körper sich entschied „jetzt sind wir soweit“.
Eiskaltes Bit auf einem Zeltplatz am Niederrhein. Noch aus den alten 0,5er Pullen. Ein Traum. Ein schöner Sommer wurde es. War der Abschnitt im Leben, in dem ich einen Flaschenöffner als Halskette trug. Als Raucher zwar völlig obsolet, wird aber in „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ auch gemacht, also muss es cool sein.
Lirum, Larum
Naja, Bier ist eine feine Sache. Daher sind auch drei Biergetränke Teil der großen fünf Getränke. Und ja, diese Querverlinkung soll ein Trick sein, um Euch länger hier zu halten.