Die großen fünf Getränke

Zur Feier des Endes der Sommerpause von Fest & Flauschig und erneuter Hommage an „die großen Fünf“ wollen wir uns heute die großen fünf Getränke anschauen. Was man so braucht, was es so gibt.

Radler

Radler geht immer
Radler geht immer

Eignet sich perfekt zum Start in den Tag. Bevorzugt im Maßkrug. Auch gerne in der Variante Russn-Maß, wie man im Freistaat die Kombination von Hefeweizen und Zitronenlimonade nennt.
Ich weiß, Radler ist umstritten, angeblich kein Alkohol und nach über 500 Jahren Reinheitsgebot braucht man da eigentlich keine Limo reinkippen, ich trinke es aber ganz gern. Auch und vor allem in sonnigen Biergärten.
Davon abgesehen habe ich die feste Überzeugung, dass eine trainierte Leber Radler schneller abbaut, als es zuschlägt. Man kann es also zum Klar kommen trinken.

Hefeweizen

Paulaner Biergarten Shanghai
Paulaner Biergarten Shanghai

Natürlich schmeckt Weizen irgendwie lecker und scheppert auch solide. Es bringt auch die Eigenschaft mit sich, dass man satt wird, da ein Hefeweizen wohl die Kalorien eines kompletten Graubrotes hat. Es schmeckt persönlich mir jetzt aber weder besser noch schlechter als Pils oder Alt.
Neben vielen nützlichen Dingen bringt Hefeweizen aka Weißbier eine ganz pragmatische Eigenschaft mit sich: es ist immer ein halber Liter.
Während der Pilstrinker beim Geschäftsessen gleich verdächtig wirkt, wenn er dazu sagt „Joa, ich nehme ein Pilsbier. Ein Großes.“, so ist es beim Weizentrinker selbstverständlich, dass der sich jetzt einen halben Liter reinschraubt. Dazu noch irgendein Gewäsch von „jaja, ich hab ja in Bayern studiert, seitdem trink ich das ganz gern“ und ab geht die wilde Fahrt. Auch oft und gerne im Bordbistro gewählt.
Im Ernst, niemand trinkt diese 0,3er Variante Hefeweizen. Wirklich niemand.

Altbier

Rheinland at its best
Rheinland at its best

Home is where your heart is. Never forget where you come from. Die Welt steht still ein schöner Tag.
Auch hier ist mir bewusst, wie umstritten dieses Bier ist, es ist für mich aber Heimat. Stadion, Karneval, Schützenfest, Dorfdisco – alles. Darüber hinaus ist Altbier nicht auf viel Kohlensäure angewiesen und auch nicht auf außerordentliche Kälte. Während pisswarmes, schales Pilsener einfach nur ekelhaft schmeckt, geht das bei Altbier total klar. Altbier geht einfach immer. Ist also empfehlenswert, es zu mögen.

Cuba-Libré

Richtiges Mischverhältnis ist wichtig
Richtiges Mischverhältnis ist wichtig

Die engagierten Trinker kennen das Stadium: Du hast Dir bereits beim Essen neun Hefeweizen und zwei Flaschen Wein reingedübelt und jetzt passt einfach nix mehr rein. Im Idealfall gab’s dazu noch unfassbar fettiges Essen, so dass Dir der Pulsschlag bereits auf 30 BPM runtergegangen ist. Jetzt müssen wir wieder nach vorne kommen.
Während Großvater in einer solchen Situationen immer einen soliden Obstbrand bestellt, empfehle ich, den Zuckerspiegel mit Cuba Libré wieder aufzustocken. Ja, Havanna-Cola tut’s auch, Ihr Klugscheißer. Dann denkt halt dabei ganz fest an Limette.

Silvaner

Es scheppert so schön
Es scheppert so schön

An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank ans Frankenland. Bis zu meinem Studium war mein einziger Kontaktpunkt zu Wein die klassische 1,5 Liter Flasche Lambrusco von Kaisers. Der Franke (oder genauer: der Würzburger) an sich hat auch keine Ahnung von Wein, er säuft aber gern. Zu diesem Zweck wurde Silvaner erfunden.
Boah, kann man dat schütten. Richtig gut. Und läuft auch ohne viel Widerstand rein.
Natürlich, der Würzburger trinkt auch mal ’nen Rießling oder ’nen MT, aber eigentlich einfach immer Silvaner. Es ist eine tolle Wahl.
Geheimtipp: Sich mal solide mit Wein die Rüstung zerbeulen, empfiehlt sich immer dann, wenn Bier zu unpraktikabel wäre. Das heißt, immer wenn ihr weniger tragen und/oder weniger pissen wollt.
Eine Trinkwanderung ist ein super Beispiel. Vielleicht kombiniere ich mal Karneval mit Wein. Das könnte eine gute Kombi sein.
Klarer Nachteil: Glas schleppen. Den Silvaner direkt aus’m Bocksbeutel zu saufen, ist dann doch aweng asozial.

So, das war’s. Fertig. Die großen fünf Getränke. Bitte nichts anderes mehr kaufen. Mehr brauch man nicht. Pilsbier? No Need. Der ein oder andere mag Gin Tonic vermissen, ein Longdrink reicht mir aber. Der Zucker der COla würde ja auch fehlen zur Energiegewinnung. Außerdem ist kein Gespräch schlimmer als „Ach ich trink den Tanqueray Gin ja total gerne mit Gurke, da passt einfach keine Zitrone zu.“ Es braucht auch niemand wirklich Sekt. Kölsch verleitet Kinder zum Trinken. Cocktails sind auch nur Spielerei. Und – das ist mir ein besonderes Anliegen – wirklich niemand brauch Jägermeister. Pfui Teufel. Schnaps ist asi.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert