Nachdem ich mich 2018, nach vielen Jahren von Rauchen und Saufen, im Rahmen des Projektes „Generation Y – Hör auf zu heulen“ für meine erste Triathlon-Teilnahme commitet habe, diese ja auch im Juli 2019 erfolgte, folgt nun das nächste todesmutige Projekt. Der ein oder andere hat es bei Instagram bereits gesehen: Ich werde den Ironman 70,3 am 23.8.2020 in Duisburg absolvieren.
Was heißt das eigentlich?
Der IronMan 70,3 heißt so, da die Strecken addiert 70,3 Meilen ergeben. Die Strecke besteht aus 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21,1km Laufen (Halbmarathon). Es handelt sich also hierbei um die halbe Distanz des berühmten IronMan auf Hawaii. Eine andere Bezeichnung wäre „Triathlon Mitteldistanz“. Im Jahr 2020 findet erstmal der IM 70,3 Duisburg statt. Geschwommen wird auf der Regattabahn Duisburg , geradelt quer durch den Pott, um dann nach dem abschließenden Halbmarathon im MSV-Duisburg-Zielstadion einzulaufen.
Warum Duisburg?
Triathlon Mitteldistanzen gibt es an vielen schönen Stellen dieser Erde. Lanzarote, Mallorca, Marbella, Nizza, im wundervollen Allgäu oder auch in St. Pölten. Zu Würzburger Zeiten haben wir uns regelmäßig darüber amüsiert, dass Duisburg die hässlichste Stadt (West)deutschlands ist. Zumindest macht es sehr viel Spaß sämtliche „Würzburg“-Lobeshymnen auf Duisburg umzudichten. Hoch Duisburg, hoch Dein Lob erschall! Diese sonntägliche Musenstadt!
Nichtsdestotrotz ist NRW mein Heimatbundesland. Mein Elternhaus steht keine 20 Minuten vom nächsten Stahlwerk entfernt, eine Zeche ist ähnlich nah. Den Großteil meines Lebens stand ich auf der A40 im Stau. Entfernungen geben wir in Minuten an und nicht in Kilometern. Ich bin jetzt nicht auf Kohle gezeugt und Papa ist auch nicht in die Lambertuszeche in Nettetal gefahren, aber dennoch sage ich anstelle von „Grüß Gott“ gerne mal „Glück auf“. Die Hässlichkeit von Duisburg bildet also eine gewisse Attraktivität für mich.
Dazu noch ein (nicht zu vernachlässigendes) Detail: Duisburg ist flach. Allein beim Gedanken an die Radstrecke vom Allgäu Triathlon werde ich sofort ohnmächtig. Hückeswagen * 1000. Da lobe ich mir den Pott.
Warum Ironman 70,3?
Der Ironman 70,3 bzw. die Mitteldistanz im Triathlon ist für mich genau die richtige Herausforderung, die vielleicht gerade noch irgendwie machbar ist, aber dennoch ziemlich größenwahnsinnig. Ich hoffe, dass das irgendwie funktioniert. Außerdem bedeutet der IM 70,3 in Duisburg auch, dass ich nach über 6 Stunden Ausdauersport in ein Fußballstadion einlaufen darf, im Ziel dann meine Mitstreiter treffe und mir anschließend mit denen die Rüstung verbeule. Supporter am Streckenrand sind natürlich herzlich willkommen. Auf diesen Endorphinrausch darf man sich freuen.
Der Weg dahin
So, was muss ich jetzt machen? Vielleicht dazu erstmal eine Zieldefinition. Ich möchte am 23.8. gut ins Ziel kommen und Spaß dabei haben können. Es soll also eher so etwas wie der Triathlon in Hamburg sein. Kein reiner Kampfsieg wie beim Halbmarathon in München.
Das bedeutet für mich, ich strebe eine Zielzeit von 6:30h an. Dafür orientierte mich am Trainingsplan „Finisher“ von STAPS & tri-mag. Dieser hält in den kommenden 42 Wochen (ab 4.11.) zwischen 8 und 10 Stunden Training für mich bereit. Ja, das bedeutet eine Herausforderung für meine Selbstorganisation und ja, das ist verdammt viel Training. Die Raucherei wird also auch 2020 noch ruhen, meine bisherige gewichtsmäßige Veränderung sollte noch einmal durchgeführt werden und neue Lach- und Trinkgeschichten werde ich wohl ebenfalls nicht erleben.
Aber gut, von nix kommt nix.
Mit wem?
Wie für mich üblich, werde ich diese Herausforderung nicht alleine meistern. Der ganze Quatsch begann, als ich Marvin am Abend vorm Halbmarathon erzählt habe, dass ich eben spontan doch nicht die 10km sondern den Halbmarathon laufe. Wir hatten uns eigentlich den 70,3 erst für 2021 vorgenommen, da ja für 2020 uns bereits die olympische Distanz ausreichend fordern sollte. Aber naja, der Größenwahn war geboren, ich habe den HM ins Ziel gebracht und ruckzuck fanden wir uns im Büro wieder und füllten gemeinsam die Anmeldung aus. „350 € Startgebühr? Da nehmen wir aber schön die Firmenkreditkarte, dann wird erst nächsten Monat abgebucht!“ Sorry Chef 😉
Somit sind also Marvin, Sebi (beide bekannt aus Hamburg und vom Heidesee), Flo (Hamburg), Michael (Heidesee), Béla, Jan (beide Hückeswagen) und Maxi am Start. Mit den ersten dreien geht’s auch im Februar ins Trainingslager nach Lanzarote. Mal vernünftig Kraulen lernen.
Warum erzähle ich Euch das?
Im Gegensatz zum Grundparadigma meines Arbeitgebers („Wir kommunizieren nur Ergebnisse“), kommuniziere ich ja gerne Absichtserklärungen. Einfach aus dem Grund, dass es mein Commitment erhöht. Jetzt weiß jeder Bescheid und es gibt kein Zurück mehr! Fortschrittstrack wie üblich über Instagram.
Darüber hinaus berichte ich Euch auf meinem youtube-Kanal nun fortlaufend über den Trainingsstand.
Außerdem dient dieser Artikel als wunderbare Grundlage, damit ich Euch bei jedem zukünftigen Zusammentreffen mit Gerede darüber vollnerven kann! Bin nämlich jetzt richtig harter Triathlonnerd. Was das bedeutet, erzähle ich im nächsten Beitrag.
Toi toi toi
Hammer! Die Radstrecke wird aber wahrscheinlich nicht so flach, wie sie es könnte. Ich schätze, dass es in den Süden ins Bergische geht.